[Review] Boogiepop Phantom

“How can you say

that you’re not

a Phantom?”

Auf Grund von Mangel von Horrorelementen im Animegenre habe ich mir Boogiepop Phantom empfehlen lassen und die 2000-er Serie riss mich so um einiges besser mit, als die meisten Anime in den 15 Jahren danach.Basierend auf den Novellen von Kouhei Kadono und Kouji Ogata produzierten Takashi Watanabe, Kenji Yasuda und Masao Maruyama den Anime zwei Jahre später. Ich möchte auch hier sofort den Sound Designer Yota Tsuruoka erwähnen, weil das Sound Design für mich bei der Serie im Mittelpunkt stand. Nicht, dass die Serie auf musikalischen Themen aufbaut, auch denn der Titel Boogie und Pop beinhaltet. Der Soundtrack hat bei mir jedoch sehr viel Faszination ausgelöst und deutlich zur Atmosphäre beigetragen. Ohne die Geräuschekulisse wäre der Anime nämlich nicht einmal halb so gruselig gewesen.

Was aber auch in meinen Augen nicht das Ziel der Serie war. Vielmehr waren es philosophische Motive und tiefgründige Gedankengänge, die hier gefesselt haben und die Serie so einzigartig machen. Hauptthema sind Erinnerung und Umgang mit der Vergangenheit (Traumata,  Schicksalsschläge) – viel mehr an Inhalt will ich nicht spoilern – daraus ergibt sich natürlich auch Triggermaterial. Die Stimmung ist sehr depressiv, melancholisch, dunkel und genau daher rührt, trotz Splatter, der eher psychologische Horror. Erinnert hat es mich an viele japanische Horrorfilme (wie Jisatsu Circus, Love Exposure, Hebi ni Piasu etc. etc.), die alle ebenfalls mit depressiver/dunkler Stimmung und tiefgreifenden Gedankengängen arbeiten. Auch musste ich sofort an Asano Inio denken, der auf eine ähnliche Art und Weise die – auch bei Boogiepop Phantom zentralen – Problemepunkte wie Druck, Jugend und Gesellschaft thematisiert.

Ich könnte übrigens jeden Satz aus dem Anime zitieren – es würde immer verdammt deep klingen.

Der Animationsstil war trotz Gore, Body-Horror, der mich Stellenweise an Kiseijuu erinnerte, und surrealen Elementen nicht überwältigend – in einem durchaus positiven Sinne, denn so wirkte alles realer mit einem verstärkten Uncanny Valley-Gefühl, wenn Surrealismus mal im Spiel war (ich weise hier auf die anfänglichen Spinnen hin, die Schmetterlinge, später die Kinder usw). Dass die Serie älter ist, sieht man ihr auch an, wobei das wohl auf den Stil von Masao Maruyama zurückzuführen ist – zumindest hat mich die Animationsart sehr an Beck und Monster erinnert.

Meine persönliche Lieblingsfolge ist Folge 9 – wie passend, dass es auch meine Wertung bei MAL war ( ͡° ͜ʖ ͡°)

Ähnliche Anime: Serial Experiments Lain, Paranoia Agent, Kiseijuu, Ghost Hound

(“Boogiepop Phantom is probably mentioned more often by comparison with Serial Experiments Lain than in any other context.” – TVtropes)

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